Ebenso wie der Lower Zambezi Nationalpark sind der Lochinvar & Blue Lagoon Nationalpark (oder auch Blaue Lagune Nationalpark genannt) in Sambia wahre Juwele für Ornitologen – hier wird der größte Vogelbestand des ganzen Landes vermutet. Beide Parks liegen sich gegenüber im Süden Sambias auf halber Strecke zwischen den beiden viel größeren Kafue Nationalpark und Lower Zambezi Nationpark.
Tiere und Landschaft im Lochinvar & Blue Lagoon Nationalpark
Das Gelände der Parks besteht zum Großteil aus Wald, Lagunen und Auenlandschaft. Der Tierbestand beider Parks ist annähernd gleich. In den Sümpfen und Lagunen im Norden des Lochinvar Nationalparks findet man viele Vögel und Antilopen. In der Mitte des Parks leben vor allem Büffel, Zebras, Oribis und Gnus in einer Graslandschaft mit Dornbüschen, Palmen und Termitenhügeln.
Der südliche Teil des Parks ist durch Miombowälder mit Akazien geprägt, in denen Schirrantilopen, Kudus und Paviane leben. Aber auch Sitatungas, Hyänen, Leoparden und Streifenschakale sind im Nationalpark zu Hause.
Lage und Klima der beiden Nationalparks
Die beiden Nationalparks liegen auf dem Gebiet der so genannten Kafue-Flats und sind vom Fluss Kafue durchzogen. Mit einer Größe von 410 km² ist der Lochinvar Nationalpark einer der kleinsten. Er liegt im Süden der Kafue-Auen. Weiter flussaufwärts befindet sich der Itezhitezhi-Damm sowie der Kafue Nationalpark.
Durch den Staudamm wird der Wasserspiegel in den Auen konstant gehalten. Auch entspringen hier die heißen Quellen von Gwisho mit Temperaturen zwischen 60 und 90 °C.
Der Blue Lagoon Nationalpark befindet sich weiter nördlich in den Flutebenen zwischen Savannen aus Dornbüschen, Lagunen und Dauersümpfen. Auch dieser Nationalpark weist mit einer Größe von lediglich 420 km² auf eine äußerst kleine Fläche auf.
Beste Reisezeit für den Lochinvar & Blue Lagoon Nationalpark
Die Parks sind das ganze Jahr über befahrbar, allerdings ist die beste Reisezeit für Vogelliebhaber der Dezember (Beginn der Regenzeit). Dann herrschen bei hoher Luftfeuchtigkeit Tagestemperaturen von ca. 28 °C. Besonders heiß wird es in den Monaten Oktober und November mit bis zu 35 °C, wenn auch der Wassertiefststand erreicht wird.
Anreise und Attraktionen im Lochinvar & Blue Lagoon Nationalpark
Der einfachste Zugang zum Lochinvar Nationalpark ist über Monze; von dort aus kommt man über gut ausgeschilderte Straßen nach ca. 50 Kilometern am Parkeingang an. Auf dem Rundweg durch den Park sollte man sich unbedingt die Heißen Quellen von Gwisho und die dort vorhanden Steinzeit-Skelette ansehen. Am einfachsten ist der Blue Lagoon Nationalpark über das Dorf Keezwa zu erreichen.
Unterkünfte & Camps im Lochinvar Nationalpark & Blue Lagoon Nationalpark
Achtung: im Park ist man ganz auf sich allein gestellt; Nahrungsmittel, Wasser, Benzin und alles weitere Notwendige muss unbedingt mitgebracht werden. Auch die Unterkunftssituation ist nicht ganz einfach. Das Lechwe Plains Camps ist inzwischen geschlossen und der Campingplatz des WWF ist nie fertig gestellt worden. Campen mit eigenem Equipment ist jedoch gegen eine Gebühr von 5 US$ möglich (plus 10 US$ Eintrittsgebühr). Das Department of Wildlife bewirtschaftet den Lochinvar Nationalpark und hilft bei der Einrichtung der Zelte (keine Voranmeldung notwendig).
Übernachten kann man im Blue Lagoon Nationalpark auf dem Campingplatz der alten Farm oder in der Kakeenda Lodge – allerdings ist hier alles auf Selbstversorgung ausgelegt.
Geschichte des Lochinvar Nationalparks & Blue Lagoon Nationalparks
In der frühen Kolonialzeit lag auf dem Gelände des Lochinvar Nationalparks noch die „Lochinvar Ranch“; ihr Besitzer war sich der Besonderheit der Kafue Flats mit seinen Wildtieren bewusst und half das vorhandene Wild vor Wilderei zu schützen. Ebenso handhabten es die Besitzer der „Barotse Cattle Farm“ fast gegenüber auf dem Gebiet des heutigen Blue Lagoon Nationalparks. Nach der Unabhängigkeit erklärte der Staat Sambia schließlich das Gebiet zum Nationalpark.
Obowohl die Besitzer der „Barotse Cattle Farm“ ihr Gelände dem sambischen Staat zur Errichtung eines Nationalparks vermachten, wurde hier 1976 ein militärisches Sperrgebiet errichtet, welches 20 Jahre betrieben wurde. Ende 1990er wurde der Park dann zur Privatisierung frei gegeben und vollkommen modernisiert und hergerichtet. Das Areal wurde letztlich vom World Wildlife Fund (WWF) gekauft, um den hier vorkommenden Tierbestand zu schützen und die beiden Nationalparks wurden errichtet.
Den benachbarten Lower-Zambezi-Nationalpark intensiv erleben!