Wirtschaft und Politik in Simbabwe

Simbabwes Wirtschaft

Das unabhängige Simbabwe war wirtschaftlich gekennzeichnet durch eine duale Landwirtschaft (Subsistenzwirtschaft kontra Marktwirtschaft). Der moderne Wirtschaftssektor produzierte Tabak, Fleisch, Baumwolle, Zucker und Mais für den Export. Bergbauexporte waren Gold, Asbest, Nickel, Kupfer und Chrom.

Das junge Simbabwe war durch eine eigene Kohleproduktion unabhängig von anderen Energiequellen, v.a. von Erdölimporten. Durch die Liberalisierung des Wirtschaftsmarktes kam es zu Beginn der 90er Jahre zum völligen Niedergang der Wirtschaft, da politische Maßnahmen und Korruption das ökonomische Geschehen zu stark beeinflussten.

Im Vergleich zu vielen anderen afrikanischen Staaten besitzt Simbabwe ein vergleichsweise gutes wirtschaftliches Entwicklungspotenzial. Das Land verfügt neben den vielfältigen Rohstoffen wie Gold, Platin, Kupfer, Nickel, Chrom und Kohle über einen hohen Anteil industrieller Fertigung sowie über fruchtbares Ackerland.

Sinkende Wirtschaftsleistung, Inflation, hohe Arbeitslosigkeit und eine hohe Verschuldung allerdings waren gegen Ende der 90er Jahre das Produkt der Marktliberalisierung. Simbabwes Volkswirtschaft zählt heute zu den ärmsten der Welt.

Simbabwes Landwirtschaft heute – Brache und Importe

Die verbliebenen Ressourcen sind die Landwirtschaft und der Bergbaurohstoffe, welche auch zu Energiegewinnung genutzt werden können. Simbabwe wurde früher als Kornkammer Afrikas bezeichnet, macht diesem Namen allerdings keine Ehre mehr. Durch die Landreform gegen Ende der 90er Jahre und der Enteignung sowie Verfolgung der weißen Farmer, ist der hohe landwirtschaftliche Stellenwert des Landes rapide gesunken.

Die meisten Felder liegen brach oder sind falsch bewirtschaftet worden. Hinzu kommen Dürreperioden, die der Bevölkerung nicht mehr die Nahrungsmittelversorgung garantieren können. Etwa die Hälfte der simbabwischen Bevölkerung ist heute auf Nahrungsmittelhilfe von Geberländern angewiesen.

Simbabwes Bergbau

Auch der Bergbausektor kam, wie auch die Landwirtschaft, fast völlig zum Erliegen. Trotz der vielen Rohstoffvorkommen (Diamanten, Gold, Platin, Nickel, Kohle u.v.a.m.) ist der Abbau derer durch Energieimporte aus Südafrika, Sambia und Mosambik zu teuer und durch die miserable wirtschaftliche Situation Simbabwes nicht zu meistern. 2009 erlebte das Land eine Hyperinflation von über 230 Million Prozent (!), was dazu führte, dass die eigene Währung, der Simbabwe-Dollar, vorläufig abgeschafft werden musste. Obwohl der Abwärtstrend damit deutlich abgebremst und vielleicht sogar gestoppt wurde bleibt die ökonomische Zukunft des Landes ungewiss.

Ein in Zukunft wichtiger Wirtschaftssektor ist der Tourismus. Mit den Viktoriafällen besitzt Simbabwe einen Publikumsmagneten, der auch weiterhin ausgebaut werden könnte. Auch die zahlreichen Ruinenstädte der untergegangenen Reiche, die Felsmalereien und die Fülle an Nationalparks machen Simbabwe zu einem Tourismusland per se.

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Simbabwes Politik

Simbabwe ist eine Präsidialrepublik auf der Basis einer Verfassung von 1980, welche jedoch wiederholt revidiert wurde (1987 – Abschaffung des Premierministers, 2009 – Wiederzulassung des Premierministers). Präsident und Parlament werden dabei getrennt gewählt. Ihr Präsident ist Regierungschef, Staatspräsident und Kommandeur der Streitkräfte in Personalunion, er wird direkt gewählt und kann sein Kabinett nach seinen eigenen Vorstellungen besetzen. Regierungs- und Parlamentssitz befinden sich in der Hauptstadt Harare.

Die Legislative des Landes besteht aus dem Parlament. Dieses besteht aus einer einzigen Kammer, dem House of Assembly (Nationalversammlung). Darin befinden sich 120 direkt gewählte Sitze, 20 weitere Sitze, die vom Staatsoberhaupt besetzt werden (Provinzgouverneure der acht Provinzen, zehn traditionelle Führer u.a.), sowie zehn traditionelle Führer. Im Jahre 2005 trat als weiteres Legislativorgan der erneut eingerichtete Senat hinzu, der nun 66 Mitglieder umfasst (50 direkt per Mehrheitswahl gewählt, 6 vom Präsidenten ernannt, 10 Stammeshäuptlinge).

Das Land ist in acht Verwaltungsprovinzen (Zentral-, West- und Ostmashonaland, Nord- und Südmatabeleland, Midlands und Masvingo) und zwei städtische Ballungsräume (Harare und Bulawayo) gegliedert, denen jeweils ein Gouverneur vorsteht, der vom Staatsoberhaupt ernannt wird und somit automatisch einen Sitz im Parlament innehat.

Die Provinzen sind wiederum in Distrikte unterteilt. Diesen steht eine Ratsversammlung vor, die ein Mitspracherecht in der Distriktsverwaltung besitzt. Häuptlinge erhalten automatisch einen Sitz in der Ratsversammlung, um darin die traditionellen Belange ihrer Völker vertreten zu können.

Die Judikative Simbabwes ist nach britischem und burischem Rechtssystem aufgebaut. Der Rechtsweg verläuft vom Community Court über den Magistrats-, Regional- und den High Court bis in die letzte Instanz hinauf zum Supreme Court. Auf Dorfebene können Streitigkeiten durch den Village Court beigelegt werden, welcher eher der traditionellen Rechtssprechung entspricht (v.a. bei Familien- und Landstreitigkeiten). Die Todesstrafe gilt im ganzen Land auch heute noch.

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